Interview mit Peter Kadur
Artikel im TOP Magazin Gesundheit
Ob Praxis, Büro- oder Arbeitsräume: Die KADUR Gruppe sorgt für visionäre, emotionale und individuelle Raumgestaltung. Dabei behält Peter Kadur zusammen mit den Fachplanern Funktionalität, Ökonomie und Ästhetik gleichermaßen im Blick. Seit 1957 als Handwerks unternehmen am Markt, hat sich die Firma längst zu einem der führenden General übernehmern entwickelt, das für innovativen Innen aus bau aus einer Hand steht und über eigene hochwertige Hand werksleistun gen verfügt. Einer der jüngsten Entwicklungs schritte ist die Etablierung der Marke „KADUR Health“, die die Kompetenzen der KADUR Gruppe im Bereich Gesundheit und Medizin bündelt. Wie innovativ die Ideen von „KADUR Health“ sind, zeigt das neueste Referenz – projekt „Löbtauer 66“. Mitten in Dresden entsteht ein Gesundheitszentrum mit modernen, hellen und flexiblen Praxisflächen für Fachärzte verschiedener Fach diszipli nen und ergänzendem therapeutischen Angebot. Nachdem die Bauarbeiten im Februar 2023 begannen, können die Mieter bereits im Juni 2024 die ersten Patienten begrüßen. Wir haben mit Geschäftsführer Peter Kadur über die neue Marke und das Vorzeigeprojekt gesprochen.
Top: Was sind die Hintergründe für die Etablierung der Marke „KADUR Health“?
Peter Kadur: Wir haben vor etwa zehn Jahren damit begonnen, uns im Bereich Gesundheit und Medizin zu engagieren. Initial ging es um eine Radiologie-Praxis. Das Projekt hat uns damals als Bauunternehmen und Architekturbüro begeistert, vor allem hinsichtlich des Zusammenspiels von Workflow, technischer Komplexität und individuellem Anspruch. Seitdem haben wir schon sehr viele Praxen für die Zahnmedizin, die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie oder die Radiologie entwickelt und gebaut, wodurch wir viel Expertise in der Branche sammeln konnten. Auch sind wir durch die zahlreichen Projekte mit den gesetzlichen Bestimmungen der Krankenhausbauverordnung, Arbeitsstätten-Richtlinien, sowie Bestimmungen der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen vertraut. Darum muss sich der Kunde also nicht kümmern, wenn er mit uns baut. Vor diesem Hintergrund wollen wir unsere Zielgruppe noch einmal erweitern und auch die Humanmedizin sowie den Bereich Office in der Gesundheitsbranche ab decken. Die Marke „KADUR Health“ ist also neu, doch die Abläufe und Voraussetzungen sind unser täglich Brot in den Projekten.
Top: Welche Etappen können Sie beim Bauprozess übernehmen?
Peter Kadur: Als vollumfänglicher Generalübernehmer können wir alle notwendigen Leistungen bedienen, von der ersten Planung über die technische Gebäude ausstattung und die tatsächliche Ausführung des Bauvorhabens bis hin zum Marketing. Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir über ein eigenes Team von 45 gewerblichen Handwerkern (Maler, Boden, Fliese, Trockenbau, Haustechnik) verfügen, so dass wir unabhängig von anderen Firmen sind und einen termingerechten Abschluss garantieren können. Auch TGA-Fachplaner gehören zu unserem Team, also Spezialisten für die technische Gebäudeausrüstung, darunter drei Energie effizienzexperten.
Top: Welche Rolle spielt die Hygiene bei der Inneneinrichtung der Praxisräume?
Peter Kadur: Eine sehr große, wobei man dabei stark unterscheiden muss. Je nach Fachdisziplin gibt es für unterschiedliche Tätigkeitsfelder verschiedene Ansprüche an die Hygiene. Ein OP-Saal verlangt natürlich ganz andere hygienische Voraussetzungen als ein Wartezimmer. Da geht es etwa um die korrekte Beleuchtung oder die Belüftung. Auch desinfizierbare Oberflächen sind wichtig. So darf in einem OP-Saal niemand eine Tür berühren und es darf auch kein Fenster geöffnet werden. Bei einem Allgemeinarzt wiederum geht es vor allem darum, dass die Oberflächen leicht abwaschbar sind. Diese Punkte zu beachten, verlangt viel Erfahrung.
Top: Viele Ärzte wünschen sich einen effizienten Workflow. Welchen Einfluss können Sie dabei nehmen?
Peter Kadur: Es geht darum, Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen. Die Taktung sollte so funktionieren, dass möglichst viele Patienten untersucht werden können, ohne dass die Behandlungsqualität leidet. Dabei können Smart-Anmeldesysteme helfen, zum Beispiel per App. Wir haben da verschiedene Lösungen parat. Im Idealfall kann man auf die Wartezimmer komplett verzichten. Was die medizintechnische Ausstattung betrifft, verfügen wir als Partner von verschiedenen Depots, Anbieter für Praxis- und Medizinbedarf sowie Geräteherstellern über hervorragende Kontakte.
Top: Was sind weitere wichtige Einflussfaktoren, die Sie bei der Neu- oder Umgestaltung von medizinischen Einrichtungen beachten müssen?
Peter Kadur: Eine große Rolle spielt zum Beispiel das Thema Barrierefreiheit. Und natürlich ist auch der Faktor Energieeffizienz und Ressourcenschonung wichtig. Wir arbeiten viel mit jungen Medizinern zusammen, die eine Praxis übernehmen und im Zuge dessen neugestalten. Und zwar so, dass die Nebenkosten immer noch erträglich bleiben. Auch die Trinkwasserhygiene muss beachtet werden, denn das Wasser muss in der Praxis speziell gereinigt werden. Viele Ärzte integrieren zudem eigene Spielbereiche für Kinder, um den Praxisalltag zu beruhigen.
Top: Man merkt schon: Es gilt, viele Variablen zu berücksichtigen. Wie helfen Sie den Kunden schon vor Baubeginn, die Ideen umzusetzen?
Peter Kadur: Wir haben unsere Arbeitsschritte vor einigen Jahren umgekrempelt, um die Wünsche der Kunden bestmöglich zu
berücksichtigen. Dabei gibt es zwei elementare Momente. Bevor der Arzt sich für einen Neubau oder ein Mietobjekt entscheidet,
schauen wir uns den Standort an. Wir verfügen über die nötige Erfahrung und Expertise, um dem Kunden die Frage zu beantworten, ob der Standort zu seinen Wünschen und Arbeitsroutinen passt. Da spielen meist baurechtliche und technische Faktoren die entscheidende Rolle.
Top: Wie geht es dann weiter?
Peter Kadur: Wenn wir diese erste Hürde genommen haben, bieten wir unseren Kunden eine Leistung an, die wir Phase + nennen. In dieser umfassenden Bedarfsanalyse identifizieren wir die Unternehmensstrategie, die Zielvorstellungen, Chancen,
Ressourcen und Wachstumspläne unserer Kunden. Dabei kommen alle Beteiligten (Nutzer, Vertreter aus den Bereichen Architektur, Projektsteuerung, Marketing, Handwerk) zusammen, um gemeinsam entscheidende Weichen zu stellen und ein Konzept zu entwickeln, das Machbarkeit mit Vision vereint.
Top: Mit dem Gesundheitszentrum Dresden Löbtauer 66 bauen Sie eine neue medizinische Einrichtung im Herzen von Dresden. Warum ist das Objekt ein Vorzeigeprojekt?
Peter Kadur: Das Objekt hat eine ideale Lage und wird damit ein wichtiger Baustein in der Gesundheitsversorgung Dresdens. Es ist speziell auf die Anforderungen eines Gesundheitszentrums ausgerichtet und bietet als multifunktionales Gebäude eine sehr hohe Flexibilität und viel Raum für die Gestaltung individueller Praxiskonzepte oder Gewerbeflächen mit Größen von ca. 160 m² bis ca. 756 m². Die Etagen lassen sich auch nach Mieterwunsch miteinander verbinden, um die Flächen zu vergrößern. Wir bauen dabei nicht nur ressourcenschonend und energieeffizient nach KFW 40-Standards, auch die technische Infrastruktur genügt natürlich allen aktuellen Sicherheitsstandards. Das Haus ist fast vollständig vermietet (Anfragen gern via E-Mail) und der Baufortschritt läuft gut voran. Mitte 2024 können die Ärzte ihre Patienten empfangen.
Hier geht es zum Artikel: https://www.top-gesund-dresden.de/2023/09/15/multikomplex-und-visionaer-neue-raeume-fuer-gesundheit/